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4. Monat – Schwangerschaftsbericht

4. Monat – Schwangerschaftsbericht

Gefühlt sind Monate vergangen seit ich hier das letzte Mal geschrieben habe. Ich habe inzwischen drei Kilo zugenommen und mein Bauch wächst auch schon fleissig! 

Sechs Wochen hatte ich jetzt keine Vorsorgeuntersuchung und konnte mich dementsprechend ganz auf mich und das wachsende Baby konzentrieren, was mir sehr gut getan hat. Ich bin jetzt in der 16.SSW und das Kleine ist ungefähr 10 cm groß, so wie eine Avocado. Die Frauenärztin hat mir vergangene Woche auch nochmal bestätigt daß das Baby super wächst und alles gut aussieht. Ist ja doch immer wieder eine Erleichterung, auch wenn man selbst das gleiche Gefühl hat.

In den letzten Wochen habe ich mich maßgeblich mit zwei Themen beschäftigt. Mit alternativer Geburtsvorbereitung (dazu später mehr) und mit meiner Ernährung.

 

Ernährung in der veganen Schwangerschaft

Wenn auch du eine vegane Schwangerschaft planst empfehle ich dir, dich am besten schon VOR der Schwangerschaft oder so früh wie möglich

a) super zu informieren, alle relevanten Infos und Ernährungstips zusammenzutragen oder dich entsprechend fachkräftig beraten zu lassen und

b) deine Blutwerte checken zu lassen um eventuell vorhandene Mängel oder untere Grenzwertigkeiten ausgleichen zu können.

 

An dieser Stelle werde ich dir entsprechende Tabellen und Werte zum Bedarf einer Schwangeren vorenthalten. Ein paar Punkte und Themen, die im Ernährungsalltag einer (veganen) Schwangeren wichtig sind, möchte ich aber doch ansprechen und stelle dir einmal vor, worauf ich achte.

 

Meine persönliche Ernährungsguidline:

  1. Frisch, saisonal, regional und BIO einkaufen !Ich versuche so viele frische, unverarbeitete und möglichst unbelastete Lebensmittel wie möglich einzukaufen um ein Maximum an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und co aus der Nahrung zu ziehen.
  2. Ausgewogener Speiseplan: Obst, Gemüse (möglichst auch mal roh!), (Pseudo-) Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten sowie ein paar „Superfoods“ in den regelmäßigen Speiseplan einbauen (z.B. morgens grüner Smoothie mit Wildkräuter-Gerstengras-Pulver). Dazu auf qualitativ hochwertiges Öl und viele Omega3-Fettsäuren (Leinöl, Hanföl…) achten. Schau für mehr Infos nochmal in den Artikel zum richtigen Öl. Frische Sprossen sind auch super in/auf viele Gerichte zu integrieren und boosten dein Vitalstofflevel!
  3. Optimierte Vorbereitung / Zubereitung: Bei Getreiden auf Vollkorn achten, Nüsse, Hülsenfrüchte und Saaten wenn möglich vor dem Verzehr über Nacht einweichen (Rezeptidee: Overnight-Oats!).
  4. Clever kombinieren für Nährstoff-Synergien: für eine erhöhte biologische Verfügbarkeit zum Beispiel Getreide zusammen mit Hülsenfrüchten essen. Deren Aminosäureprofile (Eiweisszusammensetzung) ergänzen sich so dass du den vollen Nutzen aus den Lebensmitteln ziehen kannst und dein Nährstoffbedarf ideal abgedeckt wird. Für eine verbesserte Eisenaufnahme immer die Kombination mit Vitamin C wählen, kalziumreiche Lebensmittel auf später verschieben und keinen Kaffee/Schwarzen Tee zum eisenhaltigen Essen trinken (Achtung Frühstück ;-))
  5. Kritische“ Nährstoffaufnahme im Auge behalten: nehme ich täglich ausreichende Mengen von bestimmten Nährstoffen zu mir? Was kommt bei mir zu kurz und wovon sollte ich mehr essen? Muss ich ggf. Nahrungsergänzungsmittel nehmen? TIPP: Für eine ausreichende Kalziumversorgung z.B. trinke ich kalziumreiches (500µg) Mineralwasser. Das ist auch wichtig für dein Kind später…
  6. Supplementieren wo es nicht anders geht: Vitamin B12 (Über Zahnpasta, angereicherte Getränke/Speisen oder Nahrungsergänzungsmittel), Vitamin D im Winter (meist Tropfen), eventuell DHA angereichertes Öl (DHA kann der Körper ja selbst herstellen bzw. dazu umwandeln, die Rate ist aber relativ gering so dass veganen Schwangeren zur Supplementierung geraten wird) sowie je nach deiner individuellen Verfassung eben besonderes Augenmerk auf einzelne Nährstoffe wie Kalzium, Eisen und Co.
  7. Immer locker bleiben: Denke immer wieder daran dass Essen bzw. die Nahrungsaufnahme Genuss sein soll und nicht zum Stressthema ausarten sollte. Das tut deinem Körper nämlich überhaupt nicht gut. Ich esse auch öfters mal ungesund auswärts, schnell was suboptimales zwischendurch oder sogar einen vermutlich nicht veganen Kuchen ausser Haus. Wichtig finde ich dabei dich nicht selbst zu versteifen, schliesslich bist du schwanger und in diesem Sinne in einer Ausnahme-Situation. Da darf der Appetit ruhig mal lauter sein als der Verstand. Solange du dich gut und wohl damit fühlst TU DAS UND ISS DAS WOMIT DU DICH WOHL FÜHLST! Bleib locker und unverkrampft, blicke optimistisch und voller Freude in die Zukunft deiner Schwangerschaft. Du tust das Beste für dich und dein Kind! Ein glücklicher und gesunder Körper ist mehr als nur die Nahrung die er sich zuführt!
  8. Sicherheit durch Wissen: möglichst entspannt und selbstsicher zu bleiben (gegenüber dir selbst und auch deinem Umfeld) fällt dir natürlich umso leichter je besser du informiert bist und je sicherer du dich mit deiner Ernährungsform fühlst. Daher nochmal meine Empfehlung: Informier dich, lies viel, lass dich beraten, stelle dir Listen und Pläne mit Nährwerten und Bedarfsdeckung zusammen, suche den Kontakt zu Gleichgesinnten z.B. auch über Social media… Lege dir einige Argumente zurecht falls du es mit einem kritischen Umfeld zu tun hast…Je mehr du weißt desto sicherer wirst du dich fühlen. Je sicherer du dich fühlst umso glaubwürdiger und unangreifbarer wirst du und umso mehr kannst du deine Schwangerschaft genießen!

 

Generell sollte nun unabhängig von deiner Ernährungsform Genuss und Entspannung im Vordergrund stehen und Stress möglichst keinen Platz in deinem Alltag haben. Jetzt ist die Zeit uns Müttern selbst etwas Gutes zu tun und uns vermehrt auf uns selbst zu konzentrieren. 

In der Besinnung auf mich selbst und die sichtbar werdenden Veränderungen in meinem Körper mache ich mir nun auch vermehrt Gedanken über das Erleben von Schwangerschaft und Geburt auf der emotionalen Ebene. 

 

Was mich bewegt – Gedanken zur Geburtsvorbereitung

Falls du auch schwanger bist geht es dir vielleicht wie mir und deine Gedanken schwirren fast unaufhörlich um die Schwangerschaft? Vielleicht siehst du auch schon ein kleines Bäuchlein oder dein Körper wird fülliger und runder und dein Baby auch physisch damit noch präsenter?

Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, wie du deinen Liebsten von der Schwangerschaft erzählst oder hast das bereits getan? Fragst du dich welches Geschlecht dein Baby haben wird oder wie und wo du gebären willst? Jede Schwangerschaft ist auch die Zeit der intensiven Auseinandersetzung mit dir selbst und deiner wachsenden Familie. Vielleicht tauchen auch bei dir gerade ganz neue Fragen und Themen auf?

Ich z.B. mache mir gerade viel Gedanken über die Auswahl des Geburtsortes, die Planung der Geburt an sich (wo möchte ich gebären, wer soll dabei sein, wie möchte ich mich fühlen und wodurch kann ich mich bestmöglich vorbereiten?). Das finde ich auch ein ganz wichtiges Thema, vor allem wenn ich die Verantwortung für meine Geburt nicht in die Hände von unbekannten Medizinern abgeben möchte: Meine eigenverantwortliche Planung meiner Traumgeburt nach meinen Vorstellungen in einem Szenario wo ICH der BOSS bin!

In meiner ersten Schwangerschaft habe ich den Fehler gemacht einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Nach dem Motto: Es wird schon alles gut gehen, der weibliche Körper ist ja zum Gebären gemacht…Leider ist das ziemlich nach hinten los gegangen und endete in einer fremdbestimmten Krankenhausgeburt. In der jetzigen Geburtsvorbereitung hin zu einer selbstbestimmten Geburt habe ich kürzlich folgenden Satz gehört: wenn du ein festes Ziel vor Augen hast wie z.B. Führerschein machen (in diesem Fall die selbstbestimmte Geburt) dann legst du dir auch einen festen Plan zurecht und überlegst dir Schritte wie du dein Ziel erreichst. Wenn du dich auf einem Schiff auf offener See befindest dann hoffst du ja auch nicht tatenlos dass dich die Strömung schon an dein Ziel bringen wird sondern hisst als Kapitänin die Segel und machst dich zielgerichtet auf den Weg dorthin. Warum also nicht die Vorbereitung zu deiner Traumgeburt aktiv angehen? Ich finde eine ganz tolle Inspiration für diesen Weg ist die Seite Geburt und Mama sein

Exkurs in die Schwangerenvorsorge

An dieser Stelle möchte ich, nachdem das erste Trimester nun vorbei ist, einen kleinen Exkurs zum Thema Vorsorge während der Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung wagen. Falls du momentan zum ersten mal schwanger bist nimmst du vielleicht wie ich damals alle angebotenen Untersuchungen als Standard und Routine hin oder bist vielleicht sogar dankbar für jeden neuen Ultraschall und eine möglichst enge medizinische Überwachung. Trotzdem möchte ich hier kurz erwähnen dass es auch anders geht und ich es interessant und auch berechtigt finde sich einmal kritisch mit dem Thema medizinische Schwangerschaftsvorsorge zu befassen: zum einen begibt sich die schwangere Frau in ein medizinisches System welches von Überwachung und Fehlersuche geprägt ist und suggeriert dass es ohne neueste medizinische Technik keine Sicherheit gibt. Doch welche vermeintliche Sicherheit ist das? Wie gehen wir als werdende Eltern mit möglichen auffälligen Ergebnissen dieser Untersuchungen um? Mit diesen Fragen setzen wir uns oft vorher nicht ausreichend auseinander, was im Einzelfall zu enormen emotionalen Belastungen führen kann. Deshalb möchte ich einfach ein bisschen dafür sensibilisieren, dass du dir als Mama bewusst wirst, in welches System du dich hineinbegibst. Denn du entscheidest, welche Vorteile du davon für dich geniesst und was du auch dankend ablehnen kannst oder bewusst weglässt (denn das geht auch!). Eine Schwangerschaftsbetreuung beim Arzt (du bist ja nicht krank!) bedeutet auch eine gewisse Hierarchie zwischen dem vermeintlich Wissenden, dem Handelnden Arzt, der dir als Patientin Informationen und „Sicherheit“ gibt. Dabei wird nach einem Schema gehandelt in das du als Schwangere dich einpassen sollst (Routineuntersuchungen, Bluttests, weitergehende Untersuchungen bei Auffälligkeiten). Mir ist wichtig diese medizinischen Möglichkeiten auf keinen Fall negativ dar zu stellen, aber doch einmal kritisch zu hinterfragen. Ich möchte dich dafür sensibilisieren dass DU die Verantwortung für dich und dein Baby trägst und das es viele Wege und Möglichkeiten einer Schwangerschaftsvorsorge gibt. Eine rein ärztliche Betreuung mit ständigem Blick auf Gerätschaften kann dir auch ein wenig den Fokus rauben in dich und zu deinem Baby hinein zu spüren. Schließlich ist deine Intuition und eure innere Verbindung immer noch das Wichtigste! In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Schwangerschaftsmonat!

Was bewegt dich denn momentan?

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