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Kinder und Wachstum – Kann vegane Ernährung „Schuld“ am kleinen Kind sein?

Kinder und Wachstum – Kann vegane Ernährung „Schuld“ am kleinen Kind sein?

Wir alle wünschen uns für unsere Kinder ein gesundes, normal verlaufendes Wachstum. Manche Kinder sind eher ein wenig größer und schwerer als seine Altersgenossen, manche gehören eher zu den Kleinen und Leichten. Wenn das eigene Kind aber auffällig hinter den Anderen „zurück bleibt“, also gefühlt einen Kopf kleiner als alle Anderen ist, fühlen wir Eltern uns besorgt und hilflos – machen wir etwas falsch?

Wie funktioniert Wachstum bei Kindern?

Die Entwicklung von Kindern in Bezug auf Größenwachstum und Gewicht hängt von verschiedenen Faktoren ab: von den Genen und damit der Körpergröße der Eltern, von den Wachstumshormonen und der Schilddrüsenfunktion, von einer ausgewogenen Ernährung und gegebenenfalls auch von chronischen Krankheiten, die das Wachstum in Ausnahmefällen negativ beeinflussen können. Außerdem verläuft kindliches Wachstum in Schüben. Insofern dein Kind gemäß der Perzentilen-Kurve sich konstant entwickelt ist alles im grünen Bereich. Je nach Lebensphase oder Veränderungen im Alltag kann aber ein Kind durchaus auch mal von seiner Perzentile abweichen, ohne dass das gleich Grund zur Besorgnis sein muss. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Abstill-Phase. Hier kommt es häufig zu einem kleinen Einknick, der sich aber meist automatisch wieder ausgleicht, sobald das Kind fest mit im Sattel des Familientisches sitzt und sich an die veränderten Bedingungen angepasst hat.

Ganz logisch erscheint uns, dass jedes Kind in seiner Zielgröße und seinem Wachstumsverhalten selbstverständlich durch die Körpergröße der eigenen Eltern geprägt ist. Wenn also Mama und Papa schon eher Typ „klein und schmächtig“ sind, wird das Kind kaum ein Hüne werden. Manchmal lässt sich auch so eine Art Wachstumshistorie über mehrere Generationen einer Familie nachvollziehen. Oma war schon klein und schmächtig und ist dafür zwei Jahre länger gewachsen in der Pubertät als viele Altersgenossinnen, bei Mama hat sich genau das gleiche Schema wiederholt und jetzt ist Klein-Mädchen da und bleibt hinter ihren Altersgenossinnen zurück. Uns einfach mal in unserer eigenen Familie nach solchen Mustern zu erkundigen kann viele Bedenken und unnötige schlaflose Nächte ersparen.

Neben der genetischen Veranlagung spielt die körpereigene Hormonproduktion eine signifikante Rolle. Die Wachstumshormone des Kindes werden in der Hirnanhangdrüse gebildet und bedarfsorientiert in kleinen Mengen ans Blut ausgeschüttet. In der Leber erfolgt daraufhin die Freisetzung des Wachstumsfaktors IGF-1, welcher dann die Eiweißproduktion und die Zellvermehrung und -Reifung fördert.

Wenn der Verdacht besteht, ein hormonelles Ungleichgewicht oder eine Schilddrüsenstörung könnte Ursache des verzögerten Wachstumsprozesses sein, sollte dies unbedingt mit dem Kinderarzt abgesprochen und mithilfe eines Bluttests abgeklärt werden. Gleiches gilt für den Verdacht auf Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus und chronische Erkrankungen der inneren Organe oder des Darms.

Ist das Kind körperlich und geistig gesund kann auch ein gravierender Nährstoffmangel Ursache einer Wachstumsverzögerung sein. Deshalb ist es von größter Bedeutung unsere Kinder optimal mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen. Doch wie gelingt uns das in der Praxis? Und kann vegan für Kinder da tatsächlich Nachteile haben?

Wie versorgen wir unser Kind optimal mit allen Nährstoffen?

Jedes Kind braucht für ein gesundes Wachstum ausreichend Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Dabei kommt es weniger drauf an, aus welchem Lebensmittel diese Nährstoffe bezogen werden (Beispiel Eiweiß: unser Körper zerlegt die einzelnen Bestandteile und Aminosäuren sowieso in seine Grundform und baut daraus neue Bausteine auf) als auf die ausgewogene Verfügbarkeit aller benötigten Nährstoffe. Um beim Beispiel mit dem Eiweiß zu bleiben reicht es nicht, ein einziges eiweißreiches Lebensmittel wie zum Beispiel ein Hühnerei oder auch eine Sojabohne zu konsumieren, um den täglichen Bedarf aller Aminosäuren abzudecken, sondern es geht darum, die Lebensmittel täglich so zu kombinieren, dass am Ende des Tages ein möglichst ausgewogenes Aminosäureprofil (die Summe aller essentiellen Aminosäuren) erreicht wird.

Auch bei anderen Nährstoffen wie beispielsweise Kalzium ist es unserem Körper recht gleichgültig, ob das Kalzium aus einem Becher Kuhmilch oder aus der Kalziumalge, einem Röschen Brokkoli oder einer Hand voll Mandeln kommt. Wichtig ist hier die biologische Verfügbarkeit zu optimieren, also die Fähigkeit unseres Körpers zur Resorption der Nährstoffe, die je nach Lebensmittel enorm schwanken kann. Deswegen gilt in der veganen Küche besonderes Augenmerk zu legen auf clevere Lebensmittelkombinationen wie Eisen zusammen mit Vitamin C oder Getreide in Kombination mit Hülsenfrüchten. Letztere sollten möglichst täglich in der Kinderküche Einzug erhalten. Sei es in Form von Pflanzenmilch, Tofu, Erdnüssen oder grünen Erbsen etc.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie versorge ich mein Kind richtig rein pflanzlich?

Um dir ein wenig die Angst vor der veganen Kinderküche zu nehmen – die ja in den Medien oft als mangelhaft und gefährlich dargestellt wird – zeige ich dir anhand einer Nährstoffsbedarf-Liste, wie du spielend leicht dein Kind mit allen relevanten Stoffen versorgen kannst. Selbstverständlich spiegelt diese Liste nur eine minimale Auswahl verfügbarer Lebensmittel und falls du jetzt einen Schreck bekommst, das dein Kind ja nie im Leben so viele Sachen an einem Tag essen wird: es handelt sich hierbei um eine Akkumulation vieler Lebensmittel um die Abdeckung jedes einzelnen Nährstoffes separat darzulegen. Im praktischen Alltag enthält ein Lebensmittel ja nie nur einen Nährstoff, sondern es ist immer eine Zusammensetzung aus vielen Bestandteilen und Vitalstoffen. So ergänzen sich die einzelnen Lebensmittel und Nährstoffe sinnvoll, so dass dein Kind im Laufe eines Tages wesentlich weniger an Gesamtmenge verzehren muss um auf einen ausgeglichenen Vitamin- und Mineralstoff-Spiegel zu kommen.

 

Nährstoff Alter 1-4 Jahre Lebensmittel / Menge

Gesamtkalorien 1200/1300kcal

Protein 13/14g                                  100g Quinoa 15g

Fett 30-40% (435kcal)                       100g Erdnüsse 587kcal

Natrium 300mg                                 100g Vollkornbrötchen 540mg

Calcium 600mg                                  2g Kalziumalge=672mg, 100g Chiasamen 630mg

Phosphor 500mg                                100g Haferflocken 430mg, 100g Reis gekocht 100mg

Kalium 1000mg                                  100g getrocknete Aprikosen 1370mg

Magnesium 80mg                               100g Spinat 60mg, 100g Reis 40mg

Eisen 8mg                                          100g Kürbiskerne 4,9mg, 100g Hirse 6,9mg, 100g Linsen 8,0mg

Zink 3mg                                           100g Cashews 2,1mg, 50g Sesamsamen (Tahini) 3,5mg

Jod 100µg                                          1g Wakameflocken 161µg

Vitamin A (ß-Carotinx6) 0,6mg/3mg     100g Grünkohl 5,2mg

Vitamin D 20µg                                   Sonneneinstrahlung oder Supplement

Vitamin E 5-6mg                                 100g getrocknete Feigen 2,0mg, 100g Blaubeere 2,1mg, 100g grüne Oliven 2,0mg

Vitamin B1 0,6mg                               100g Vollkorntoast mit Sonnenblumenkernen 0,31, 100g dicke Bohnen 0,23mg,                                                              100g Erbsen 0,3mg

Vitamin B2 0,7mg                               100g Hefeflocken 0,34mg, 100g Wildreis 0,26mg, 100g Brokkoli 0,18mg

Vitamin B6 0,4mg                               100g Pellkartoffeln 0,19, 100g Weisskohl 0,19, 100g Zuckermais 0,22mg

Vitamin B12 1,0µg                               zuverlässiges Supplement

Folat (B9) 120µg                                 100g Spargel 105µg, 100g Tomate 20µg

Vitamin C 20mg                                  100g Papaya 80mg, 100g Erdbeere 55mg

 

An welchen Richtlinien kann ich mich orientieren?

Grundsätzlich gilt, das eine ausgewogene, abwechslungsreiche und naturbelassene vegane Vollwertkost bedarfsdeckend für alle Lebenslagen einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit und Kindheit ist. Dies bestätigen viele Studien wie zuletzt die umfangreiche VeChi-Studie, bei der die Nährstoffaufnahme von über 400 Kindern aus veganen, vegetarischen und mischköstlichen Familien gemessen und verglichen wurde.

Wie in jeder Ernährungsform gibt es auch in der veganen Küche einige kritische Nährstoffe auf die es besonderes Augenmerk zu legen gilt.

Wenn du dich in eurer täglichen Ernährung an folgender Lebensmittelpyramide orientierst bist du und dein Kind grundsätzlich mit allen wichtigen Nahrungsmittelkategorien und den entsprechenden Nährstoffen gut versorgt.

Wenn du mehr erfahren möchtest zur richtigen Vor- und Zubereitung veganer Lebensmittel und Mahlzeiten um zu lernen, worauf es ankommt zur maximalen Ausbeute der wichtigen Nährstoffe und optimaler Verwertung im kindlichen Körper oder du dir Sorgen machst weil du zwar Nährstoff-optimiert kochst aber dein Kind noch lange nicht alles isst, was auch auf den Tisch kommt, dann bewirb dich hier für einen kostenlosen Vegan Lifestyle Call mit mir und wir überprüfen gemeinsam, ob dein Lebensmittelangebot und das Essverhalten deines Kindes Auslöser für seine Wachstumsverzögerung sein könnten und mit welchen Maßnahmen du eure Mahlzeiten optimieren kannst.

 

P.S. wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie meine persönliche Geschichte zum Wachstum meiner Kinder verläuft, schau mal hier!

 

 

 

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