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2. Monat – Schwangerschaftsbericht

2. Monat – Schwangerschaftsbericht

Über den Jahreswechsel rückt die Schwangerschaft in den Hintergrund. Zumal ich keinerlei Beschwerden wie die allseits gefürchtete Schwangerschaftsübelkeit fühle, die ich ja vom letzten Mal noch so gut in Erinnerung habe. Zu früh gefreut: Kaum schreiben wir das Jahr 2017 macht sich mein kleiner Bauchbewohner zum ersten Mal bemerkbar: mein Hormonsystem ist so durcheinander, dass ich quasi pünktlich zum Jahresbeginn schlagartig von massiver Müdigkeit übermannt werde und zudem von morgens bis abends unter Übelkeit leide, ohne jedoch Erbrechen zu müssen. Dieses Gefühl wird in den nächsten Wochen zu meiner ständigen Begleitung werden, also versuche ich es zu umarmen indem ich mir denke mein Kleines lebt und es lässt es mich eben auf diese Weise wissen. Think positive!

Meine Schwangerschaftsapp sagt mein Bauchbewohner hätte momentan die Größe einer Himbeere. Das finde ich irgendwie ein schönes Bild, meine zarte Himbeere. Dazu passt auch, dass ich seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass es ein Mädchen wird (mal gucken ob ich da Recht behalte). So stehe ich im engen Kontakt zu meiner Himbeere und versuche mir täglich bewusste Zeit einzuräumen die nur ihr und mir gilt. Ich lade sie ein, sich bei mir einzunisten und wohl zu fühlen, schicke ihr Energie und schenke ihr Aufmerksamkeit. Garnicht so einfach im Alltag mit zwei kleinen Kindern, die mich jede Minute des Tages fordern.

Eine Woche später habe ich dann den ersten Termin bei der Frauenärztin um die Schwangerschaft medizinisch bestätigen zu lassen und den Mutterpass anzulegen. Für mich fühlt sich zu diesem Zeitpunkt alles extrem positiv und sicher an. Ich habe einfach ein gutes Gefühl und versuche negativen Gedanken wie „es könnte auch schiefgehen“ oder „frühe Schwangerschaften bleiben nicht immer“ etc. keinen Platz zu geben sondern mich voll und ganz auf die positiven Veränderungen einzulassen und mich über dieses wachsende Wunder zu freuen. Nach der Untersuchung bei der Ärztin habe ich das erste Ultraschallbild. 7te Woche, alles sieht soweit sehr gut aus. So fühle ich mich auch.

Mit der offiziellen Bestätigung der Schwangerschaft durch die Ärztin fühle ich mich beflügelt und lasse den Gedanken, ein Baby unter dem Herzen zu tragen, nun auch aus ganzem Herzen so richtig zu. Gleichzeitig stürzen natürlich tausend Fragen auf mich ein: Was bedeutet das für unsere Zukunft als Familie? Wo möchte ich gebären und wie stelle ich mir die Zeit während der Schwangerschaft vor? Wie werden wir uns in Zukunft finanzieren? Was wird sich in unserem Leben ändern?

Natürlich stelle ich mir auch viel spezifischere Fragen in Bezug auf meine vegane Ernährung: wie versorge ich mein Baby und mich optimal? Wie stelle ich sicher das wir alle nötigen Nährstoffe bekommen und mein Baby sich ideal entwickeln kann? Dass es das vegan kann steht für mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Frage. Zu sicher und „eingefleischt“ bin ich mittlerweile in dieser Ernährungsform und betrachte sie gerade nicht als mögliches Defizit sondern als Bereicherung und als IDEALE Startvoraussetzung für mein Ungeborenes.

Nur sei eben gewusst wie! So lese ich mir momentan noch einmal viele wichtige Quellen und Infos zur veganen Schwangerschaft durch und bestelle diverse Bücher zum Thema.

Über eine Facebook-Gruppe habe ich die Plattform Cronometer kennengelernt, auf der man angeben kann was man über den Tag verteilt gegessen hat und die dir dann genau sagt welche Vitamine/Mineralstoffe/Fette/Kohlenhydrate/Eiweisse etc. du zu wieviel Prozent deines Tagesbedarfes gedeckt hast. Das hilft mir ein Gefühl für meine aktuelle Versorgung zu bekommen und dementsprechend nachrüsten zu können sobald Bedarf besteht.

Momentan supplementiere ich Vitamin B12, Folsäure und Vit D (da hatte mein Blutbild bereits einen leichten Mangel ergeben).

Am Ende der Woche fälle ich dann noch eine folgenreiche Entscheidung: ich werde kommenden Monat nicht in meinen alten Job zurück gehen, nachdem meine Elternzeit nach einem Jahr nun eigentlich vorbei sein sollte. Damit sind wir als Familie dann komplett arbeitslos und gleichermaßen frei, da der Papa ja geplanter-weise die Kinderbetreuung machen wollte wenn ich zurück in den Job gehe. Was das tatsächlich für uns bedeutet und welche Schlussfolgerungen wir daraus ziehen, das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Ich habe das Gefühl 2017 wird ein Jahr großer Umbrüche!

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