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Warum Trostpflaster nicht helfen

Warum Trostpflaster nicht helfen

Wir alle kennen Trostpflaster – oft kleine Süßigkeiten – aus unserer eigenen Kindheit. Knie aufgeschlagen? – Komm‘ hier hast du ein Bonbon. Geht doch schon wieder, oder? Im Kindergarten von anderen Kindern eins auf die Rübe gekriegt? -Komm, wir gehen jetzt erstmal ein Eis essen! Der Besuch beim Zahnarzt war schlimm? Schau hier: ein Stück Schokolade nur für dich, weil du so brav warst! Solche und ähnliche Geschichten können wir alle erzählen. Gestern hat sich meine jüngste Tochter beim Klettern die Stirn aufgeschlagen. Als sie mit dem Papa und der geklebten Wunde vom Arzt kam, hielt sie eine Mini-Chipstüte in der Hand. Das hat mich zum Nachdenken angeregt.

Wir geben unsere eigenen Prägungen oft unreflektiert an unsere Kinder weiter. Aber was bedeutet das für unsere Familien?

Ganz konkret wird erstmal vermittelt, dass die Süßigkeiten oder salzigen Snacks etwas Besonderes sind, was in Kinderaugen gleichzustellen ist mit will-ich-haben. Schonmal eine ungünstige Priorisierung von Nahrungsmitteln. Gleichzeitig trainieren wir ihm aber – natürlich ungewollt – an, das Essen ihm in Stresssituationen Erleichterung verschafft und den Schmerz nimmt. Noch ungünstiger, wenn man bedenkt, dass kindliche Verhaltensmuster und Gewohnheiten sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Nicht irgendwoher beißen wir bei Stress und Anspannung ja auch lieber in einen Riegel Schokolade als in eine knackige Gurke.

Was bedeutet das aber auf emotionaler Ebene und wie können alternative Handlungswege aussehen?

In erster Linie braucht das Kind, wenn es ein schlimmes Erlebnis hatte oder Schmerz erfährt, Zuwendung. Es möchte anerkannt, gesehen und verstanden werden und sucht nach Sicherheit und Geborgenheit im elterlichen Hafen. Da hilft meistens einfach körperliche Nähe. Warum haben wir Eltern dann so oft das Bedürfnis, unserem Kind einen „Wieder-gut-Macher“ zu geben? Warum wollen wir unser Kind von seinem Schmerz ablenken anstatt ihn einfach gemeinsam auszuhalten? Abzuwarten, bis er von alleine wieder geht oder darüber zu sprechen, was passiert ist? Warum nicht die Gefühle des Kindes und die Eigenen miteinander teilen und gemeinsam anschauen? Und wenn alles (von alleine) wieder gut ist zusammen den Tag fortführen?

Ich verstehe natürlich den Wunsch der Eltern, dem Kind unangenehme Situationen und Gefühle ersparen zu wollen und ihm etwas „Gutes“ tun zu wollen. Auf der anderen Seite möchte ich zum Nachdenken anregen, was wirklich „gut“ für unsere Kinder ist. Meiner Meinung nach hilft ein ehrliches Da sein und Trost spenden wesentlich mehr als jegliches Trostpflaster. Schliesslich ist es die Aufgabe von uns Eltern, unseren Kindern einen ehrlichen Umgang mit seinen Gefühlen zu ermöglichen, diese wahrnehmen, anschauen irgendwann auch wieder loslassen zu können. Möge das noch so zeitaufwendig oder nervig im Moment sein. Es gilt aber zu verstehen, dass unser elterlicher Umgang mit „negativen“ Emotionen das weitere Leben und Verhalten unserer Kinder prägt.

Wenn wir also schon zum Trostpflaster greifen, dann doch lieber zu einem gesunden Snack wie einer leckeren Energiekugel, Trockenfrüchten oder frischem Obst. Oder eben eine gemeinsame Aktivität vorschlagen, ins Tun kommen, neue gemeinsame Eindrücke und Erlebnisse gewinnen. Denkt dran, das es nicht euer Kind ist, welches nach einem Trostpflaster verlangt (nach Trost natürlich schon) , sondern das innere Kind in euch selbst, eure eigene Konditionierung aus Kindertagen.

Genau an dieser Stelle gilt es nun den Kreis zu durchbrechen um neue Handlungswege und ganzheitlichere Lösungen für die nächste Generation aufzuzeigen. Damit unsere Kinder irgendwann nicht mehr im Alkohol- oder Zuckerrausch versinken, wenn sie mal ausspannen oder genießen wollen, sondern sich selbst mit gesunden Alternativen beglücken können oder im besten Fall gar keinen „Lückenfüller“ der Seele mehr brauchen. Denn wenn ich gelernt habe, mit all meinen emotionalen Facetten und Gemütszuständen umzugehen, brauche ich keinen Füllstoff oder keine Betäubung von Außen mehr, sondern finde den Trost ganz einfach in mir Selbst. Dieser Frieden und diese Chance auf ein unbelasteteres, gesünderes Leben ist doch das größte Geschenk, welches wir Eltern unseren Kindern jetzt mitgeben können, oder?

Wie gehst du mit dem Thema „Trostpflaster“ um? Schreibe mir deine Meinung oder deine Fragen jetzt hier in die Kommentare. Ich bin gespannt!

Wenn du das Gefühl hast, es gibt bei dir einige unnütze Verhaltensmuster, die du ungern an deine Kinder weitergeben möchtest, aber du tust dich schwer damit in der Praxis oder erwischt dich selbst viel zu oft dabei, wieder in die gleichen alten Spuren zu verfallen, dann lass‘ uns doch gemeinsam nach neuen Strategien für dich suchen! Meld‘ dich dafür einfach zu deinem kostenlosen „Vegan Lifestyle Call“ bei mir an und wir schauen ganz konkret, wie du alte Gewohnheiten loslassen kannst um neue Wege mit deinen Kindern zu beschreiten. Ich freu‘ mich auf dich!

 

 

 

 

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