Warum du und auch deine Kinder keine Kuhmilch trinken müssen um mit genügend Kalzium versorgt zu sein oder um sich vor Osteoporose zu schützen und aus welchen Gründen Milch auch sonst nicht auf den Speiseplan gehört. Einfach erklärt und praktisch zur Hand falls du im richtigen Moment noch Argumente benötigst.
Grund1: Milch ist eine Säuglingsnahrung
Grund2: Milch kann krank machen
Grund3: Milch ist ein Allergen
Grund4: Milch kann die Knochen schwächen und damit Osteoporose begünstigen
Grund5: Milch ist unverdaulich
Grund6: Milchwirtschaft ist tödlich
Grund7: Milch enthält Antibiotika und andere Schadstoffe
Grund8: Milch ist kein Grundnahrungsmittel sondern ein hochverarbeitetes Industrieprodukt
Grund9: Milch ist ein Klimakiller
Grund10: Milch verschwendet Steuergelder und zerstört lokale Wirtschaft
Erlaubt mir einen kleinen Exkurs in die Knochengesundheit.
99% des Kalziums im Körper ist in den Knochen gespeichert und spielt dort eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit. Da Kuhmilch relativ viel Kalzium enthält denken viele Menschen bei der Stärkung ihrer Knochen oder als vorbeugende Massnahme gegen Osteoporose (Abbau von Knochenmasse) an den Konsum von Kuhmilch. Was leider weniger bekannt ist, ist dass die Knochen für ihre Gesundheit wesentlich mehr als nur ausreichende Mengen an Kalzium benötigen.
Zum Einbau des Kalziums in die Knochen benötigt der Körper Magnesium. Wichtig ist dabei insbesondere das richtige Verhältnis von Magnesium zu Kalzium von 1:2. In der Kuhmilch fnden wir allerdings kaum Magnesium, lediglich 10mg Magnesium im Vergleich zu 120mg Kalzium auf 100ml Milch. Das entspricht einem ungünstigen Verhältnis von ca. 1:10. Überwiegt nun die Kalzium-Aufnahme die Magnesium-Aufnahme um ein Vielfaches, wie im Beispiel Milch, fördert dies wiederum die Magnesium-Ausscheidung über den Urin. Wenn nun das Magnesium fehlt kann auch das eigentlich ausreichend vorhandene Kalzium nicht in die Knochen oder Zähne eingebaut werden. Ein Teufelskreis.
Weitere für den Knochenaufbau relevante Nährstofe sind Vitamin D und Vitamin K, Phosphor, Kalium, Bor, Zink, Kupfer, Mangan und Silicium. Insbesondere letzteres ist wichtig für den Aufbau von Kollagenfasern, aus denen der Knochen substantiell besteht. Es fndet sich hauptsächlich in pfanzlichen Lebensmitteln wie Hirse, Gerste und Hafer. Milchprodukte enthalten also verhältnismäßig viel Kalzium, sind jedoch arm an für den Knochenaufbau relevanten Nährstofen wie Magnesium, Kalium, Silicium und Vitamin C. Gleichzeitig enthalten sie große Mengen an Phosphaten, die Kalzium unlöslich an sich binden und es somit für den Körper unbrauchbar machen können. Von daher wäre es klüger man wählt Lebensmittel aus, die ähnlich reich an Kalzium sind wie Kuhmilch, jedoch ein besseres Verhältnis zu den anderen relevanten Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen aufweisen, wie diverse Gemüse- und (Pseudo-)Getreidearten.
Ein weiterer Punkt in Bezug auf die Kalziumverwertung betrift die sog. Biologische Verfügbarkeit, also wieviel von dem enthaltenen Kalzium auch vom Körper genutzt werden kann. Einige pflanzliche Lebensmittel können dabei durchaus mit dem Prozentsatz von Kuhmilch (30%, 120mg Kalzium auf 100ml) mithalten oder ihn sogar toppen. Dazu gehören Brokkoli (60%, 60mg Kalzium auf 100g), Chinakohl Pak Choi (50%, 40mg Kalzium auf 100g ) und Grünkohl (49%, 210mg auf 100g). Weitere gute pflanzliche Kalzium-Lieferanten sind u.A. die Brennnessel, Nüsse und Mohn.
Also lieber öfter mal vermeintliches Unkraut jäten (Brennnessel, gibt’s auch in Pulverform für Smoothies), Nüsse naschen oder einen Mohnkuchen backen 🙂
Fazit: Nur viel Kalzium konsumieren alleine hilft nicht für die Knochengesundheit und kann sich sogar kontraproduktiv auswirken wenn andere für den Knochen wichtige Nährstoffe fehlen. Da Kuhmilch zwar viel Kalzium enthält, es ihr aber an den meisten für den Knochenaufbau relevanten Nährstoffen mangelt kann sie nicht als empfehlenswertes Nahrungsmittel zur Stärkung der Knochengesundheit und zur Vorbeugung von Osteoporose bezeichnet werden. Nicht zu unterschätzen für die Knochengesundheit sind darüber hinaus weitere Faktoren wie Sonneneinstrahlung und regelmäßige Bewegung.
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