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Wie wir mit unserem Verhalten von heute die Gesellschaft von morgen formen!

Wie wir mit unserem Verhalten von heute die Gesellschaft von morgen formen!

Manchmal gibt es diese Tage wo ich am Liebsten aufgeben möchte…

Vor ein paar Tagen fuhr ich den geliehenen Fahrradbuggy quer durch Berlin zu einer Freundin zurück. Den Tag und die Nacht davor hatte ich mit einer Magenverstimmung über der Kloschüssel verbracht und als wäre das nicht doof genug wurde uns pünktlich zum Rückgabedatum noch die Fahrraddeichsel geklaut. #dankegrossstadt

Ich musste also mit improvisiert befestigtem Anhänger und gedämpftem Fitnesslevel quer durch Berlin, was am Tag der deutschen Einheit statt 1 Stunde dann 3,5 Stunden im Schneckentempo dauerte #horror

Leise nieselte es. Ich kann nicht mehr.
An dieser Stelle möchte ich mich einfach irgendwo am Strassenrand verstecken, das Fahrrad stehen lassen und heulen. #nichtsgehtmehr

Und dann denke ich so nach über meine Lage und menschliche Befindlichkeiten und zwischenmenschliche Beziehungen (ich hatte ja drei Fahrradstunden Zeit) und bin einfach nur dankbar das ich am Leben sein darf. Das meine Kinder gesund sind. Das wir so erfüllt sind mit Liebe ? und in der Beziehung zueinander.

Im Rückspiegel betrachte ich sinngemäß mein mütterliches Verhalten und übertrage meine eigene emotionale Reaktion auf meine Kids:
Wie reagieren sie wenn nichts mehr geht? Wenn sie vom Tag, von der Situation, von sich selbst überfordert sind? Weinen, Bocken, Stress machen?

Warum reagieren wir Eltern da so harsch? Warum wollen wir unbedingt, das alles nach einem bestimmten (von uns vorgegebenem) Takt läuft?

Ich Stelle fest, das Stress fast immer durch Erwartungen verursacht wird.
Das heisst: Ich stehe nicht so unter Druck weil es einfach scheisse ist, mit einem kaputten Fahrrad drei Stunden durch Berlin zu tingeln, sondern weil ich meine Freundin im Hinterkopf habe, die auf mich wartet.

Übersetzt heisst das: mich stresst nicht das weinende Kind, sondern das es in dem Moment MEINEN Zeit- und Terminplan auseinandernimmt. Oder ich mir Sorgen mache, das es mit seinem Verhalten aus dem gesellschaftlichen Normverhalten fällt.

Es ist nicht die eigentliche Situation, die uns kaputt macht, sondern unsere eigene Erwartungshaltung dahinter!

Was heisst das nun konkret in Bezug auf die Beziehungen zu unseren Kindern?

Kann ich all meine Projektionen auf meine Kinder einfach so abstellen?

Und wie funktioniert unsere Gesellschaft dann? Kann das überhaupt gehen?
Alte Glaubenssätze kommen mir im Kopf hoch: Muss das Kind nicht lernen, wie es sich zu verhalten hat? Was in unserer Gesellschaft von ihm erwartet wird? Grenzen gesetzt bekommen? Muss ich als Mutter nicht meine Macht demonstrieren? Das Sagen haben? Kann das überhaupt gehen, wenn jeder nur noch macht, was er selbst gerade will? Wenn bestimmtes „gutes“ Verhalten nicht mehr belohnt und bestimmtes „schlechtes“ oder unerwünschtes Verhalten nicht mehr bestraft wird? Wie werden dann Werte und Moralvorstellungen vermittelt?

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Kinder im höchsten Grad kooperativ sind. Allein aus ihrem eigenen Interesse, das ihr Überleben von uns Eltern abhängt und sie uns brauchen. Wir ihr Radar sind, sie sich an uns orientieren, halten, ausrichten.

Das heisst, sie lernen von unserem Verhalten und Vorleben, machen nach, kopieren, testen, verwerfen, lernen, und sind dabei tagtäglich mit vielen feststehenden Gegebenheiten konfrontiert, mit denen sie sich arrangieren müssen. Oft bis zum Erschöpfungszustand. Wenn das Kind am Ende eines langen Tages im Supermarkt schreiend zusammenbricht und wir es am Liebsten an die Wand klatschen würden denke ich das nächste Mal an meinen eigenen Erschöpfungszustand, wie ich das Fahrrad am liebsten am Wegesrand liegen gelassen hätte und heulend zusammengebrochen wäre.

Was wir Menschen – ob groß oder klein – in solchen Momenten brauchen ist emotionaler Halt, Verständnis und Zuneigung. Keine Strafe oder noch mehr Stress in Form überforderter Eltern. Einfach einen Moment Pause und jemand, der dir versichert: es wird alles wieder gut. Nein, es ist alles gut, denn wir haben uns. Ich bin dein sicherer Hafen, ich verstehe dich und du darfst mit mir so sein wie du bist.

Weniger bewerten, weniger erwarten, weniger wollen. Mehr sein. Im Moment. Mit dem Kind. Auf Augenhöhe.

Denn hinter all unserem Verhalten als Eltern steht ja immer die Frage: Welche Werte und Blaupausen geben wir unseren Kindern damit auf den Weg? Wie gestalten wir unsere Gesellschaft der Zukunft?

Für mich haben sich da folgende Werte herauskristallisiert, die mir persönlich wichtig sind und auf denen ich meine Beziehungen fuße:

  • Liebe
  • Frieden
  • Freiheit
  • Gewaltlosigkeit
  • Empathie
  • Rücksichtnahme
  • Gemeinschaft

Wenn wir alle den anderen sein lassen, wie er ist, in echter, ernstgemeinter Wahrnehmung seiner Bedürfnisse und seines Wesenskerns und gleichzeitig die eigenen und die Grenzen des Anderen wahren – von Mensch zu Mensch und von Wesen zu Wesen – dann, so bin ich überzeugt, funktioniert Gesellschaft ohne Machtanspruch, Hierarchie und Zerwürfnisse, welche nur eine Spirale der Negativität auslösen würden.

Was meinst du? Es interessiert mich brennend wie du zu dem Thema stehst, also lass‘ mir doch bitte einen Kommentar dazu da 🙂

Wenn Du gerne tiefer ins Gespräch über Themen wie Familienleben, Alltagsbewältigung mit Kindern oder Stressreduktion eintauchen möchtest und Interesse an meiner Begleitung für einen bestimmten Zeitraum in deinem Alltag hast, dann melde dich gerne für einen kostenlosen Vegan Lifestyle Call mit mir an!

 

 

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